Weiterbildung in
Integrativer Sexualtherapie

„Sex mit Liebe – Liebe mit Sex“ – Sexualtherapeutische Impulse für die Paartherapie

5 Wochenenden von Januar bis Juli 2026 in Hamburg

Leitung: Dr. Dieter Teschke, Anna Finne-Teschke und Dr. Matthias Lange


Besonders Paartherapeuten, aber auch Psychotherapeuten, Ärzte und Kolleg*innen aus vielen anderen Berufsfeldern sind – ob sie wollen oder nicht – auf verschiedene Weise mit dem Thema Sexualität konfrontiert. Daraus ergeben sich gute Gründe für den Einstieg in die Sexualtherapie: Paare, die mit schmerzhaften Verletzungen und Enttäuschungen zu kämpfen haben und deshalb sexuell nicht mehr zueinander finden; Paare, die nach der Geburt von Kindern oft für Jahre keine Sexualität mehr leben; Paare, die sich so in destruktive Konflikte verstricken, dass sie sich gegenseitig als „Feinde“ erleben und keine körperliche Nähe mehr möglich erscheint. Aber auch Paare, bei denen der Sex einschläft, weil sie sich (gefühlt) zu gut kennen und sich nicht mehr trauen, unterschiedliche Wünsche zu äußern; Partner, die von körperlichen oder psychischen Einschränkungen betroffen sind, die auch die Sexualität beeinträchtigen, und schließlich Paare mit unerfülltem Kinderwunsch, bei denen der spielerische Teil von Sexualität verloren gegangen ist.

Wir möchten Kolleg*innen ermutigen und anregen, sich in diesem hochkomplexen Feld zu bewegen, und sie mit zu diesem Zweck mit nützlichen Tools ausstatten. 

Für wen?

Die Weiterbildung richtet sich an psychologische und ärztliche Psychotherapeuten, Kinder- und Jugend-Therapeuten, sowie an andere paartherapeutisch tätige Berufsgruppen. Sie schließt an unsere Ausbildung in „Integrativer Paartherapie“ an, lohnt sich aber auch für Kolleg*innen ohne diese Voraussetzung. Außerdem sind die Inhalte auch für Psychotherapeut*innen interessant, die ihr Repertoire um sexualtherapeutische Aspekte erweitern wollen und im Einzelsetting mit Beziehungsthemen arbeiten. Während der Seminare werden die unterschiedlichen Berufsgruppen zusammengefasst, um einen lebendigen interdisziplinären Austausch zu fördern.

Inhalte

„Sexualität ist so eine fragile, so komplexe, so leicht korrumpierbare Interaktionsform, dass ich mich schon immer wundere, wie es manchen Menschen offenbar möglich ist, sich darin traumwandlerisch sicher und genussvoll zurechtzufinden. Unzählige Makro- wie Mikro-Verhaltensentscheidungen müssen hier laufend getroffen werden, und keine davon ist je ohne Risiko.“ (Helene Bracht „Das Lieben danach“)

Diese Beschreibung gilt natürlich auch und gerade für Paarbeziehungen. Besonders wenn die emotionale Verbindung der Partner sowieso belastet ist, kommt es seltener zu erfüllenden sexuellen Begegnungen – andererseits können Probleme mit der Sexualität Zuwendung und Vertrauen erschweren und die Beziehung mit der Zeit zerrütten. Untersuchungen zeigen, dass die dann eingetretenen sexuellen Störungen durch ausschließlich medizinische Methoden nicht nachhaltig zu behandeln sind, genauso wenig wie durch gut gemeinte Ratschläge, die Lust und Leidenschaft fördern sollen – jedenfalls nicht, wenn tief empfundene Missverständnisse, Ärger oder Rückzug das Beziehungsklima bestimmen.

Während der Weiterbildung werden wir Möglichkeiten zeigen, diese Missverständnisse und destruktiven Dynamiken aufzulösen, sowie Anregungen vermitteln, wie Paare Sex wieder als aufregendes Spiel und intimes Abenteuer erleben können. Außerdem gibt es Input in Grundlagenwissen über sexuelle Funktionsweisen und neurobiologische Zusammenhänge. Zusätzlich laden wir aus dem Bereich der Sexualmedizin einen „Männer-Arzt“ und eine Gynäkologin ein, die aus ihrer Praxiserfahrung berichten.

Ziele und Methoden

„Was Sex im besten Fall ist: Ein Spiel, bei dem wir kein fertiges Drehbuch haben, sondern mal holprig, mal elegant im Hier und Jetzt dafür sorgen können, dass es irgendwie interessant weitergeht.“ (Angelika Eck „Der erotische Raum“)

In den Seminaren werden wir Bausteine aus verschiedenen paar- und sexualtherapeutischen Ansätzen vorstellen und möglichst gleich in praktischen Übungen ausprobieren. Durch die dadurch angestrebte Vielfalt können die Teilnehmer*innen ein Interventionsrepertoire entwickeln, das auf die fachliche Vorbildung und das jeweilige Arbeitsfeld zugeschnitten ist. Schwerpunkt ist die Anwendung im konkreten Fall, Theorie wird in angemessener Menge angeboten. Zu jedem Wochenende gibt es ein ausführliches Skript mit entsprechenden Arbeitsmaterialien.

Alle Seminare im Überblick

SEMINAR I „Liebe oder Sex? Am besten beides!“  9. bis 11. Januar 2026

Leitung: Anna Finne-Teschke und Dr. Matthias Lange

    • Wie beeinflusst der emotionale Zustand der Beziehung die Sexualität?

    • Typische Teufelskreise beim Thema Sex und deren Hintergründe

    • Drängel-Dynamik und Performance-Druck

    • Kennen die Partner eigentlich ihre Bedürfnisse – auch die sexuellen?

    • Die vielen Facetten sexueller Lust und sexueller Lustlosigkeit

    •  „Sex worth wanting“ – statt Können/Nicht-Können zu Wollen/Nicht-Wollen

    • Tolle Beziehung – aber langweiliger Sex: Zuviel Fürsorglichkeit kann auch schaden!

    • Raus aus der Monogamie- ist das die Lösung? Polyamorie und „Seitensprünge“

SEMINAR II „Let´s talk about Sex, Baby!” 27. Februar bis 1. März 2026

Leitung: Anna Finne-Teschke und Dr. Matthias Lange

    • Die Schwierigkeit der passenden Sprache – auch in der Therapie:
      Ist z.B. „Penetration“ noch das richtige Wort für gleichberechtigten Sex?

    • Wo sind als Therapeut*in meine Grenzen beim Thema Sex?

    • Auch Therapeuten sind sexuelle Wesen: Der persönliche Erfahrungshintergrund

    • Gut zu wissen: Psycho-sexuelle Entwicklungsmodelle

    • “Some of them want to abuse you…” Das Leben mit Sex nach einem Missbrauch

    • Trauma-sensible Paartherapie, gerade beim Thema Sexualität

    • Scham und Beschämung: „Kenne ich gar nicht!“ ist auch keine Lösung

SEMINAR III „Wie geht Sex denn nun?“ 24. bis 26. April 2026

Leitung: Anna Finne-Teschke und Dr. Matthias Lange

    • Viele Wege führen zum Ziel, nicht nur der „klassische“!
    • Der manchmal schwierige Übergang von der Alltagswelt in die erotische Zone

    • Die belebende Wirkung erotischer Phantasien: Den Möglichkeitsraum öffnen

    • Lauter gleiche Zutaten, aber anders zusammengesetzt – Gründe für die Nicht-Übereinstimmung beim Sex

    • Was passiert eigentlich genau beim Sex? Jenseits des klassischen 4-Stufen-Modells von Masters und Johnson: Das Duale Kontroll-Modell (Bremse und Gaspedal)

    • Das 3-Minuten-Spiel, meine Bedürfnisse – deine Bedürfnisse

    • Wheel of consent: Die Balance zwischen Ja und Nein

    • Keine Angst vor sexuellen Phantasien! Der Phantasie-Kompass

SEMINAR IV „Der Körper muss irgendwie auch mitspielen!“ 5. bis 7. Juni 2026

Leitung: Dr. Matthias Lange und Annika Lange

    • Der Körper als Resonanzraum: Breath, Sound, Touch, Move

    • Atemräume und Atemmuster wahrnehmen als Sensitivitätsübung

    • Mit Achtsamkeit die eigenen Bedürfnisse und Grenzen erforschen:
      Meet in Force, Primal Play o.ä.

    • Körper(ver)spannung und Erregungsmodi (Sexocorporel)

    • Penis und Klitoris anatomisch betrachtet
    • Körperbezogene Interventionen als Vertiefung von sexueller Erfahrung:
      Das Becken in Bewegung, Beckenschaukel und andere Übungen

    • Alles ist möglich – Die Vielfalt erotischer Massagen

    • Ein Ritual für Paare: Sich dem Genuss hingeben – Ein Fest der Sinne

Sexualmedizin:

Die weibliche Seite (mit Dr. Kathrin Wohlmann – angefragt)

    • Zur Psychobiologie des Orgasmus

    • Gibt es rosa Viagra? Hormonelle und nicht hormonelle Therapieoptionen

    • Wechseljahre – keine Krankheit, aber ganz schön herausfordernd

    • Mental – overload als Lustkiller

Die männliche Seite (mit Dr. Volker Bath – angefragt)

    • Hoffentlich klappt es diesmal? Performance-Stress – Das kann nichts werden!

    • Die (zu?) schnelle Lösung: Viagra und andere PDE5-Hemmer

    • Das war´s schon? Enttäuschung bei schnellem Samenerguss

    • Zu groß – zu klein? Gibt´s das wirklich?

SEMINAR V „Was fehlt noch zur Befriedigung?“ 3. bis 5. Juli 2026

Leitung: Dr. Dieter Teschke, Anna Finne-Teschke und Dr. Matthias Lange

    • Ergänzende Interventionen, z.B. Sex als Element in Aufstellungen

    • Offene Fragen, schwierige Therapiesituationen

    • Fallbesprechungen, Supervision

    • Rückblick, Zusammenfassung, Abschlusskolloquium

    • Zertifikate, Abschied

Weitere Informationen

Die Weiterbildung umfasst 5 Wochenenden und findet live statt. Die einzelnen Seminare können nicht einzeln gebucht werden. In der Zeit zwischen den Seminaren treffen sich die Teilnehmer*innen möglichst einmal in Peer-Groups zum Erfahrungsaustausch – das ist auch per Zoom möglich. Auswärtige Teilnehmer*innen können in den Räumen der Praxis übernachten.

Infoabende:

Am 21. Juli und 29. September 2025 jeweils 19 Uhr in der Praxis Stresemannallee 86, Hamburg-Lokstedt. Eine kurze Anmeldung per Mail wäre schön: npa@norddeutsche-paarakademie.de

Zertifikat:

Nach Teilnahme an allen 5 Seminaren, einer Fall-Supervision und einer Fall-Dokumentation wird ein Zertifikat ausgestellt. Die Akkreditierung bei der Psychotherapeuten- Kammer ist beantragt. (20 Fortbildungspunkte je WE, 100 Punkte insgesamt)

Veranstaltungsort:

Praxis Stresemannallee 86, Hamburg-Lokstedt

Kosten:

410.- € pro Wochenende, bei einmaliger Zahlung 2000.- €.
Zusätzlich 130.- € für eine Fallsupervision von 60 Minuten.

Anmeldung zur Veranstaltung

Weiterbildung in Integrativer Sexualtherapie

Kontaktdaten

Anmerkungen (optional)

Nach Eingang Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen per E-Mail eine Anmeldebestätigung zu mit weiteren Informationen (zur Veranstaltung und unsere Bankverbindung). Bei Seminaren erfolgt eine gesicherte Platzreservierung erst nach Eingang der Teilnahmegebühr.

Weiterbildung in integrativer Sexualtherapie

Januar bis Juli 2026

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